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Generative KI erreicht die Chefetagen

Die Mehrheit in den Geschäftsführungen in der Informationswirtschaft und dem Verarbeitenden Gewerbe haben bereits persönlich generative KI genutzt. Dabei beeinflussen die eigenen Erfahrungen, wie optimistisch die Produktivitätspotenziale generativer KI eingeschätzt werden.

Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des ZEW Mannheim unter rund 1.200 Unternehmen der Informationswirtschaft und des verarbeitenden Gewerbes mit Sitz in Deutschland. An der regelmäßig durchgeführten Umfrage nehmen vor allem Personen aus der Geschäftsführung teil.

"In der Informationswirtschaft haben rund 69 Prozent der Geschäftsführenden bereits generative KI-Tools wie ChatGPT, Copilot oder Gemini genutzt: 29 Prozent der CEOs geben an, generative KI sowohl privat als auch für geschäftliche Zwecke selbst gebraucht zu haben, jeweils 20 Prozent, dass sie solche Anwendungen bislang rein für geschäftliche Zwecke oder rein für private Zwecke verwendet haben", sagt Studienleiter Dr. Daniel Erdsiek vom ZEW.

CEOs kleiner Unternehmen weniger KI-erfahren

Etwa ein Drittel der Geschäftsführenden in der Informationswirtschaft berichtet hingegen, bislang keine KI-Sprachmodelle ausprobiert zu haben. Dieser Anteil falle in großen Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten allerdings nur halb so hoch aus wie in kleinen Unternehmen mit fünf bis 19 Beschäftigten, so Erdsiek.

Im weniger durch Bürotätigkeiten geprägten Verarbeitenden Gewerbe berichtet fast die Hälfte in den Geschäftsführungen, bislang keine KI-Sprachmodelle ausprobiert zu haben. Auch im Verarbeitenden Gewerbe ist dieser Anteil für große Unternehmen deutlich niedriger als für kleine Unternehmen.

Produktivitätserwartungen steigen mit der Erfahrung

In der Informationswirtschaft erwarten 68 Prozent der CEOs, dass sich generative KI positiv auf die Produktivität von Beschäftigten auswirkt, die überwiegend am Computer tätig sind. Dem stehen lediglich 13 Prozent gegenüber, die von einem negativen Effekt auf die Produktivität ausgehen. Im Verarbeitenden Gewerbe werden die Produktivitätspotenziale generativer KI ähnlich eingeschätzt.

In beiden Wirtschaftszweigen hängt der Blick auf die Produktivitätseffekte stark mit den eigenen Erfahrungen der Geschäftsführung im Umgang mit KI-Sprachmodellen zusammen. In der Informationswirtschaft rechnen beispielsweise 93 Prozent der Befragten mit positiven Effekten, wenn sie selbst bereits Sprachmodelle für private und geschäftliche Zwecke eingesetzt haben. Unter denjenigen CEOs, die bislang keine eigenen Erfahrungen mit generativer KI gesammelt haben, ist der Blick hingegen deutlich pessimistischer. Etwa 21 Prozent erwarten negative Effekte und 37 Prozent rechnen mit keinerlei Auswirkungen auf die Produktivität.

(ZEW / STB Web)

Artikel vom 19.02.2025

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